Richtig Lüften und Heizen 

Richtig Lüften und Heizen – Tipps um Schimmelbildung zu vermeiden

Richtiges Lüften und Heizen senkt nicht nur Ihre Energiekosten und schont die Umwelt, sondern verhindert auch gleichzeitig die Ausbreitung von Schimmelsporen. Besonders im Winter kann eine hohe Luftfeuchtigkeit im Raum schnell dazu führen, dass sich Kondenswasser auf Möbeln und Textilien absetzt und Stockflecken sichtbar werden. Doch wie lüftet man richtig um Schimmelbildung zu vermeiden?

Schimmel durch falsches Lüften – Welche Gefahren gibt es?

Besonders bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem kann Schimmel gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Juckende Augen, Niesreiz, Allergien, Husten, Atemwegsprobleme und Hautkrankheiten sind nur einige davon. Neben einem erheblichen Gesundheitsrisiko verursacht Schimmel auch materielle Schäden und zersetzt Tapeten, Holz und andere Materialien. Umso wichtiger ist es, der Ausbreitung von Schimmelpilzen frühzeitig entgegenzuwirken. Da die Hauptursache von Schimmelbefall oft eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum ist, sollte auf richtiges Lüften und Heizen besonders viel Wert gelegt werden. Was Sie dabei genau beachten müssen, erfahren Sie hier.

Wie lüftet man richtig?

1. Regelmäßig Stoß- und Querlüften

Anstatt die Fenster durchgehend auf Kipp zu lassen, sollten Sie drei bis vier Mal am Tag stoßlüften. Öffnen Sie dafür am besten auch gegenüberliegende Fenster, um einen Durchzug zu ermöglichen. Damit die Wände nicht zu stark abkühlen, reicht im Winter eine Dauer von fünf bis zehn Minuten bei weit geöffneten Fenstern aus. An wärmeren Tagen können Sie die Fenster ruhig etwas länger offenlassen. 

2. Frische Luft am Morgen und Abend

Da Sie im Schlaf viel Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben, sollten Sie am besten gleich morgens nach dem Aufstehen einmal gründlich Durchlüften. Das gleiche gilt auch für abends vor dem Schlafengehen. Dann ist die Außenluft kühler und eignet sich besonders gut für einen Luftaustausch im Schlafzimmer. 

 

3. Richtig Lüften im Winter und Sommer

Schimmel entsteht bei Feuchtigkeit. Generell kann kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Im Winter kondensiert die warme Raumluft an den kalten Scheiben und wird in kleinen Tröpfchen sichtbar. Diese bilden den perfekten Nährboden für Schimmelpilze. Aus diesem Grund sollten Sie vor allem im Winter regelmäßig Lüften, um die feuchte Raumluft gegen die trockene Außenluft auszutauschen. Im Sommer ist die Luft besonders schwül und oft wärmer als das Klima in Ihrer Wohnung. Damit diese Ihre Räume nicht noch weiter aufheizt, sollten Sie das Lüften an besonders warmen Tagen in die Morgen- oder Abendstunden verschieben.

4. Sofortiges Lüften nach dem Duschen und Kochen

Auch nach dem Baden, Duschen, Kochen oder Wäscheaufhängen ist die Luftfeuchtigkeit im Raum besonders hoch. Um zu vermeiden, dass sich der Wasserdampf auf Ihren Möbeln absetzt, sollten Sie dann für einen sofortigen Luftaustausch sorgen. Schalten Sie beim Kochen auch unbedingt die Dunstabzugshaube an und decken Sie die Töpfe ab, um möglichst wenig Wasserdampf an die Raumluft abzugeben. 

5. Heizung beim Lüften abdrehen

Vermeiden Sie Energieverschwendung und drehen Sie die Heizung beim Lüften im Winter komplett aus! Um die kalte Außenluft nach dem Lüften wieder zu erwärmen, empfiehlt es sich, die Heizung im Anschluss wieder aufzudrehen. Da die Lüftungsdauer im Winter sowieso sehr kurz ist, erhalten Sie so Ihre gewünschte Raumtemperatur und müssen sich keine Sorgen machen, dass die Zimmer zu stark abkühlen. 

6. Auch während des Winterurlaubs heizen

Auch wenn es Heizkosten spart, sollten Sie die Heizung bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nie komplett abstellen. Das birgt die Gefahr, dass die Räume zu stark abkühlen und die Luftfeuchtigkeit an den Wänden kondensiert. Außerdem könnten Wasserleitungen frieren und die Rohre im schlimmsten Fall zum Platzen bringen. Achten Sie daher darauf, dass die Zimmertemperatur auch während Ihres Urlaubs oder Ihrer Arbeitszeit nie unter 16 Grad fällt. 

Schimmel trotz Lüften und Heizen? – Weitere Ursachen

Sie sind der Meinung, dass Sie richtig Heizen und Lüften und haben trotzdem Stockflecken an Ihren Wänden, Möbeln oder Textilien entdeckt? Hier erfahren Sie mögliche Ursachen, die die Bildung von Schimmelsporen trotz des regelmäßigen Luftaustausches begünstigt haben könnten.

Fehlende Matratzenunterlage

Entdecken Sie Schimmel an Ihrer Matratze, deutet das auf eine mangelhafte Matratzen Belüftung hin. Im Schlaf verlieren Sie bis zu einem Liter Körperflüssigkeit, die sich über Nacht in der Matratze sammelt. Dank eines offenen Bettgestells oder Lattenrosts kann die Feuchtigkeit in der Regel an der Unterseite der Matratze wieder entweichen. Legen Sie Ihre Matratze jedoch direkt auf den Boden, blockieren Sie die Luftzufuhr und es kommt zu einem Feuchtigkeitsstau. Schimmel und Stockflecken sind die Folge. Wenn Sie aus finanziellen oder optischen Gründen aber trotzdem lieber auf ein Bettgestell verzichten möchten, empfiehlt sich die Nutzung einer atmungsaktiven Matratzenunterlage. Diese erzeugt einen Luftraum zwischen dem Boden und Ihrer Matratze, so dass die Luft dort weiterhin zirkulieren kann.

Feuchtigkeit im Mauerwerk

Auch die Bausubstanz Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses kann schuld an der Ausbreitung von Schimmelpilzen sein. Durch undichte Rohre oder Risse in der Fassade kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk gelangen und bis in Ihre Wohnräume eindringen. In dem Fall kann es trotz Lüften zu Schimmelbefall kommen. Besonders viel Wert auf richtiges Lüften und Heizen sollten Sie außerdem in Neubauten legen. Durch die Baufeuchte sind diese in den ersten Jahren besonders schimmelanfällig. 

Neue Fenster in alten Häusern

Ebenso häufig tritt Schimmel in Altbauwohnungen auf, in denen die alten Fenster durch neue ausgetauscht wurden. Das liegt daran, dass moderne Fenster aus energieeffizienten Gründen besonders dicht sind und häufig sogar aus einer Doppel- oder Dreifachverglasung bestehen. Der Wasserdampf kondensiert dann nicht mehr an den Scheiben der Fenstern, sondern an den nun kälteren ungedämmten Wänden Ihrer Wohnung. Dort finden Schimmelsporen dann auch ihren Nährboden zum Wachsen. Es können sich also auch in diesem Fall trotz richtigem Heizen und Lüften Stockflecken an den Wänden bilden. . 

In unserem Ratgeber Schimmel von der Matratze entfernen erfahren Sie außerdem, wie Sie gegen Stockflecken effektiv vorgehen und welche Hausmittel Ihnen dabei helfen können. Wenn Sie oft im Camper unterwegs sind, interessieren Sie bestimmt auch unsere Tipps rund um  Feuchtigkeit im Wohnmobil. Da Wohnmobile und Wohnwagen durch ihre vielen Winkel und Ritzen besonders zu Schimmelbefall neigen, sollte auch hier viel Wert auf Richtiges Lüften und Heizen gelegt werden.